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K2 Tower + Industriepark News

Anlässlich der offiziellen Eröffnung des K2 Tower + Industriepark ging Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer in seiner mit großem Beifall bedachten Rede auf die Bedeutung des Areals für die Stadt und die sich darauf entwickelnde zweiten Ära Kleinewefers ein. 

Die OB-Rede im Wortlaut:

„Sehr geehrter Herr Kleinewefers,
sehr geehrter Herr Dr. Bröker,
meine Damen und Herren, liebe Gäste,

wenn man schon einmal am K2 steht und eine Rede halten darf, dann sollte man sie mit einem Zitat eines berühmten Bergsteigers beginnen. Reinhold Messner, der inzwischen 71-jährige Abenteurer aus Südtirol, hat einmal gesagt: „Jede große Tat existiert zunächst nur als Idee.“

Mir scheint, dass diese Worte perfekt zu dem Ort passen, an dem wir gerade stehen.

Bevor Johannes und Wilhelm Kleinewefers im Jahr 1890 hier ihre Maschinenfabrik errichtet haben, müssen sie eine klare Idee gehabt haben. Sie müssen den industriellen Aufschwung und die Chancen erkannt haben, die daraus erwuchsen – und sie begründeten ein Unternehmen, das bis heute erfolgreich ist.

125 Jahre später hatte wohl auch ihr Enkel Jan Kleinewefers in der sogenannten postindustriellen Gesellschaft eine Idee, die ihn nicht mehr losließ. Diese Idee ist inzwischen auf beeindruckende Weise zur Tat geworden.

Lieber Herr Kleinewefers, das Gelände, auf dem das Werk ihrer Vorfahren stand, drohte nach dem Rückzug von Voith Paper zur Brache zu werden. Kaum zwei Kilometer Luftlinie von der Innenstadt entfernt, breiteten sich 81.500 Quadratmeter Krefelder Industriegeschichte vor uns aus. Doch zu dieser Geschichte schien es keine passende Zukunft mehr zu geben.

Ich denke, dieser Anblick muss Sie auch persönlich geschmerzt haben. Schließlich haben Sie hier drei Jahrzehnte Ihres beruflichen Lebens verbracht – man kann sich vorstellen, wie viele Erinnerungen damit verbunden sind.

Aber dann gab es irgendwann diese Idee. Eine Idee, die sich nicht nur auf nostalgische Gefühle gründete, sondern vor allem auf eine der wichtigsten Eigenschaften eines gutes Unternehmers: Geschäftssinn.

Schließlich kannten Sie das Gelände und seine Vorzüge besser als jeder andere. Sie wussten um die gute Bausubstanz und die Qualitäten der Bürogebäude, um die großen Hallen und ihre Schwerlastkräne, um die Möglichkeit, innenstadtnah rund um die Uhr zu produzieren. Sie wussten genau: Das Gelände hat Potenzial – wenn jemand den Mut und die Kompetenz hat, dieses Potenzial auszuschöpfen. Und so gelang es Ihnen und Ihrem Geschäftsführer Dr. Erich Bröker am Ende, das Grundstück Ihrer Vorfahren zurückzukaufen.

Für Journalisten oder Schriftsteller klingt das vermutlich nach einer romantischen Geschichte. Doch für Sie ist es weit mehr als das.

Erstens ist der Kauf – das zeigen offenbar schon die ersten Monate – ein lohnendes Investment. Nach gut einem halben Jahr sind schon mehr als 40 Prozent der Flächen vermietet.

Zweitens entspricht der Erwerb des Geländes voll und ganz Ihrer Firmenstrategie. Dazu muss man sagen, dass Sie mit 68 Jahren – wenn andere sich langsam aus dem Arbeitsleben zurückziehen – noch eine neue unternehmerische Karriere gestartet haben. Die Jagenberg-Group, die Sie 2003 mit Ihrer Kleinewefers-Gruppe übernommen haben, hat sich in atemberaubendem Tempo zu einem Global Player entwickelt. Weltweit hat das Unternehmen über 1300 Mitarbeiter und macht rund 300 Millionen Euro Umsatz.

Neben technischen Textilien und Maschinenbau ist das Immobiliengeschäft das dritte Standbein der Kleinewefers-Gruppe – und in dieser Hinsicht ist der Kauf des Areals hier im Krefelder Westen ein perfekt passender Mosaikstein. Wenn man sich diesen Stein genau ansieht und auch einige andere betrachtet, die das große Bild des Unternehmens prägen, dann fällt noch ein weiterer Punkt auf.

Drittens nämlich ist der Erwerb dieses Geländes auch ein unüberhörbares Bekenntnis zum Standort Krefeld. Es ist ja kein Zufall, dass die weltweit tätige Firma Kleinewefers mit ihrer größten Tochterfirma Jagenberg hier ihren Hauptsitz hat. Es ist auch kein Zufall, dass wichtige Zukäufe hier vor Ort erfolgt sind – und zwar häufig in Situationen, die für die betroffenen Unternehmen sowie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schwierig waren.

Sie, lieber Herr Kleinewefers, sind nun einmal gebürtiger Krefelder – und mir scheint, Sie sind Ihrer Heimatstadt trotz mancher Enttäuschung nicht nur geographisch treu geblieben, sondern auch aus tiefstem Herzen.

Ich weiß, dass Sie Lob nicht besonders mögen – das ist ja auch eine Eigenschaft, die viele in Ihrer Generation verbindet. Gestatten Sie mir dennoch folgende kurze Bemerkung: Die Stadt Krefeld kann sich glücklich schätzen, einen umsichtigen und zupackenden Unternehmer wie Sie vor Ort zu haben. Unsere Stadt braucht Ideen wie die Ihren – und sie braucht die entsprechenden Taten.

Krefeld ist und bleibt eine Industriestadt – und an Orten wie diesem zeigt sich, wie modern und zukunftsträchtig Industrie heute sein kann.

Hier sitzen – neben Jagenberg – schon jetzt einige interessante Betriebe: die DTM GmbH, eine TÜV-Tochter, die riesige Getriebe für Windkraftanlagen prüft; die H.G.S. GmbH und Co. KG, die sich auf Blockheizkraftwerke und Gasturbinen spezialisiert hat; die OMS Pile Driving Equipment GmbH, die hydraulische Maschinen anbietet. Außerdem wachsen in der MEK GmbH die Fachkräfte von morgen heran: Es handelt sich um ein Bildungszentrum für die Metall- und Elektroindustrie.

Hier am K2 gibt es – wie sollte es anders sein? – auch ein Basecamp für junge Unternehmen, die gerade erst am Anfang ihrer Entwicklung stehen. Ich bin schon sehr gespannt, aus welchen dieser neuen Ideen demnächst hier, mitten in Krefeld, große Taten wachsen.

K2 – das steht für den Beginn der zweiten Ära Kleinewefers in unserer Stadt. Ich bin froh, dass Geschichte sich hier und jetzt wiederholt und wir auf diesem Gelände in vielfacher Hinsicht einen Neuanfang erleben.

K2 – das steht auch für den kontinuierlichen Aufstieg Krefelds, den wir gemeinsam ganz sicher hinbekommen werden. Dazu gehört ganz klar, dass wir als Verwaltung Hilfestellung geben und die Unternehmen nicht alleine herumkraxeln lassen. Wirtschaftspolitik, das bedeutet für mich, ein aufmerksamer, zupackender und zuverlässiger Partner für Betriebe und Investoren zu sein – so etwas ist bekanntlich bei jedem Gipfelsturm unverzichtbar.

Ich wünsche Ihnen, lieber Herr Kleinewefers, den am K2 ansässigen Unternehmen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel Erfolg beim Aufstieg, allzeit einen klaren Blick, einen sicheren Tritt und eine verschworene Mannschaft!“

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