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K2 Tower + Industriepark News

Krefeld ist nicht nur für Samt und Seide, sondern auch für seine Architektur bekannt. Die Bauwerke der Moderne von Ludwig Mies van der Rohe, das klassizistische Rathaus oder das Kaiser-Wilhelm Museum. Sie alle sind – wie auch der prägnante Stadtgrundriss – Beispiele für die Krefelder Baukultur, die auch im gewerblichen Bereich zu finden sind. Wie  man diese Baukultur auch unter heutigen Rahmenbedingungen sichern kann, darüber diskutierten beim 3. Immobilien- und Investorenforum rund 100 Gäste in der Krefelder Volksbank. Die Wirtschaftsförderung und die Industrie- und Handelskammer (lHK) Mittlerer Niederrhein hatten zu dieser Veranstaltung eingeladen, und rund 100 interessierte Gäste kamen.

Man müsse die Baustellen, die man in der Stadt habe, tatsächlich zu echten Baustellen machen, erklärte Oberbürgermeister Frank Meyer bei der Begrüßungsrunde. Dass man dadurch die Attraktivität der Stadt und gleichzeitig das Selbstbewusstsein der Bürger steigern könne, hätten die jüngsten Projekte gezeigt.

An der Stelle, an der das Papst-Johannes-Haus lange leer stand, hat die Volksbank Krefeld einen Neubau für ihre Hauptfiliale realisiert. Der nicht mehr zeitgemäße, sanierungsbedürftige Bau ist einem modernen Gebäudekomplex gewichen, der das Stadtbild aufwertet. „Das Thema Qualität muss verstärkt Einzug in die Stadtentwicklung und Planung nehmen“, ergänzte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz die Ausführungen des Oberbürgermeisters.

Professor Johannes Ringel, Direktor des Instituts für Stadtentwicklung und Bauwirtschaft an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig und Partner im Büro RKW Architekten, nannte drei Bausteine, die eine qualitätvolle Architektur ausmachen: der ökonomische Anspruch, der ökologische und der soziokulturelle Aspekt. Dabei sei die Nachhaltigkeit entscheidend. Damit sich ein Bau rechne, müssten Nachnutzungen möglich sein und bei der Planung entsprechend bedacht werden. Außerdem spiele das Thema Energie eine große Rolle.“Die Stadt kann eine riesige Energiequelle sein“, erklärte RingeL Allerdings entweiche meist die komplette Energie, die in die Gebäude eingespeist wird, ungenutzt. „Es darf nichts geplant werden, was den ökologischen Anforderungen nicht gerecht wird“, sagte er. Schließlich sei es wichtig, die Menschen mitzunehmen und in die Stadtentwicklung einzubeziehen. Anhand verschiedener Aspekte zeigte Ringel im Anschluss auf, wie hochwertige Baukultur und nachhaltige Architektur in verschiedenen Städten realisiert wurden – und wie man es eben nicht macht.

In einer Interview-Runde richteten Jan Kleinewefers (Kleinewefers Beteiligungs-GmbH), Holger Bräutigam (TCN Property Projects), Bastian Julius (die Developer Projektentwicklung GmbH) und Tim Rieniets (Stadtbaukultur NRW) den Blick auf Krefeld. Kleinewefers erläuterte, dass für ihn sowohl Nostalgie als auch ökonomisches Kalkül bei der Entwicklung des LogWerks an der Gladbacher Straße und des K2 am ehemaligen Voith-Standort eine Rolle spielten. Bräutigam betonte mit Blick auf das Werkkontor: „Wir haben versucht, das zu respektieren, was wir vorgefunden haben.“ Nur ein Gebäude habe man wegen schlechter Bausubstanz abreißen müssen.

Investoren schauen auf die Speckgürtel

Beim Sparkassenbau an der Friedrichstraße in der Innenstadt ist mehr zu tun. „Eine Nachnutzung der Bausubstanz ist nur für die Kassenhalle gegeben“, sagte Julius. Der Komplex werde komplett abgerissen. Entstehen soll ein Neubau mit dem Schwerpunkt Nahversorgung. Die Developer setzen auf die Integration des Neubaus in die Stadt. „Sie ist Teil des Lebenszyklus einer Immobilie.“ Schließlich waren sich die Experten einig, dass hochwertige Architektur stets ein lohnenswertes Investment ist.

Andreas Schulten von der BulwienGesa AG charakterisierte Krefeld als Satellit des Düsseldorfer Immobilienmarktes. Er betonte, dass gerade diese Standorte derzeit im Fokus von Immobilieninvestoren stehen . „In den A-Städten sind die Preise viel zu hoch geworden, und daher schauen die Investoren zurzeit auf die Speckgürtel. Und da gehört Krefeld eindeutig dazu.“ Er forderte die Verantwortlichen auf, die „Marke Krefeld“ zu kommunizieren. „Das ist ein wichtiger Aspekt der Baukultur.“

Schließlich sprach Martin Linne, Leiter des Geschäftsbereichs Planung, Bau und Gebäudemanagement der Stadt Krefeld, über den „Wert der Architektenarbeit für die Krefelder Stadtentwicklung“. „Die Berücksichtigung qualitativer Aspekte im Sinne von Baukultur und positiver Stadtgestaltung erhöht mittel- und langfristig den Wert einer Immobilie“, sagte Linne. Die wiederum beeinflusse den Standort oder das Quartier positiv.

Am Ende seiner Reise zu den Krefelder Beispielen für hochwertige Baukultur nannte er künftige Projekte, die für Investoren interessant sein könnten, wie zum Beispiel der Hochplateau-Gewerbepark Krefeld-Zentrum, der Businesspark Fichtenhainer Allee und der Campus Fichtenhain, der Hafen, der Willy-Brandt-Platz sowie der Theaterplatz.

Quelle: IHK Magazin Februar 2016

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